Niederländische Delegation besucht Lebenscampus Wolfganggasse
2. Oktober 2025Heute Vormittag war die Wolfganggasse in Wien-Meidling Schauplatz eines besonderen Austauschs: Eine hochrangige Delegation niederländischer Wohnbau- und Sozialexperten besuchte das Quartier „Lebenscampus Wolfganggasse“ – ein Musterbeispiel für den sozial durchmischten, generationenübergreifenden Wohnbau in Österreich.
Empfangen wurden die Gäste von Michael Gehbauer, Geschäftsführer der WBV-GPA, sowie von Carmen Bőcskör, der zuständigen Immobilienverwalterin, und Gerald Kössl, wohnwirtschaftlicher Referent des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV).
Bevor es in die Gassen, Durchgänge und Gemeinschaftsräume des Campus ging, erhielten die Besucher einen kompakten Einblick in das österreichische System des gemeinnützigen Wohnungswesens – ein Modell, das europaweit als Referenz gilt, weil es Leistbarkeit, Qualität und soziale Verantwortung miteinander verbindet.

Lebenscampus Wolfganggasse – das internationales Interesse am Vorzeigeprojekt ist ungebrochen
Die Delegation umfasste führende Köpfe aus den Bereichen Wohnen, Pflege, Mental Health und kommunale Sozialpolitik – darunter Rufa Lieben, CEO von Wonen Limburg, der größten Wohnbauvereinigung der niederländischen Provinz Limburg, Gertrude Graumans, CEO von RIBW Brabant (Mental Health Care), sowie Isabel Joosen, Leiterin der Sozialagenden der Stadt Tilburg .
Beim Rundgang durch das Quartier zeigte sich rasch, wie vielschichtig das Gemeinwesen sein kann, wenn Wohnbau, Jugendbetreuung, Bildungseinrichtungen und soziale Dienste ineinandergreifen. Der Campus entstand in enger Kooperation der WBV-GPA und Neues Leben mit Partnern wie der ÖJAB (Jugend & Bildung) und neunerimmo (soziale Wohnversorgung für vulnerable Gruppen). Entstanden ist ein urbanes Geflecht aus leistbarem Wohnen, sozialer Infrastruktur und nachbarschaftlicher Begegnung.
„Wir wollen zeigen, dass Wohnbau mehr sein kann als Wände und Dächer“, sagte Gehbauer beim gemeinsamen Spaziergang durch die Anlage. „Er ist immer auch Stadtbau, Sozialraum, Zukunftsraum.“
Die Gäste aus den Niederlanden, selbst konfrontiert mit steigenden Mieten, Pflegenotstand und einer alternden gleBevölkerung, zeigten sich beeindruckt von der Wiener Tradition, Wohnen als soziale Infrastruktur zu verstehen – und damit eine Antwort auf Herausforderungen zu geben, die beiden Ländern vertraut sind.

Unsere Immobilienverwalterin, Carmen Böcskör, freut sich über die holländischen Keramik-Kuh, die sie als Gastgeschenk von der Delegation erhalten hat.
Der Besuch klang mit einer angeregten Diskussion über die Übertragbarkeit des „Wiener Modells“ auf die niederländische Situation aus. Zwischen den Zeilen aber war eines spürbar: Dass das Wohnen, gerade in Zeiten sozialer Umbrüche, mehr denn je ein europäisches Thema ist.