Kunst am Bau

Wie Menschen sind Kunstwerke voller Eigensinn, Rätsel und Schönheit. Im städtischen Wohnbau können sie einem Ort eine Identität, eine lokale Erzählung und einen menschlichen Maßstab schenken. Gelungene Kunstwerke vermitteln zwischen den Dimensionen und Welten.

Für Kunst am Bau gibt es also gute Gründe. In Wien hat sie zudem im Wohnbau eine lange Tradition. Bereits in den ab 1920 entstehenden großen Gemeindebauten des Roten Wien waren Schmuckformen und Kunst am Bau allgegenwärtig. Die aufwändige Gestaltung sollte ihre Bewohner:innen mit Stolz erfüllen.

Die vorgestellten Projekte der WBV-GPA wollen Lust machen, im städtischen Wohnbau verstärkt das Zusammenspiel von Architektur und Kunst zu suchen.


Lesetipp: Publikation zum Thema „Kunst am Bau“ aus dem Jahr 2022: Fenster zur Welt


 

  • Widmungsmosaik und Bären

    In der Pioniersiedlung der WBV-GPA schuf der später berühmt gewordene Bildhauer Alfred Hrdlicka als Student eine Bärenskulptur. An der Fassade wiederum wurde stolz ein schillerndes Widmungsmosaik installiert.

    • Adresse: 1100 Wien, Favoritenstraße 235
    • Architekt der Siedlung: Wenzel Lorenz
    • Werktitel Kunst-am-Bau: unbekannt
    • Werktechnik: Steinmosaik und Steinskulptur
    • Künstler: Monogrammist TH und Alfred Hrdlicka
    • Realisierungszeitraum: circa 1956
  • Bodengestaltung Frauen Werk Stadt

    Wie riesige Seifenblasen treiben bunte Kreise über die sich windenden Höfe der „Frauen Werk Stadt“. Während die aufgemalten Bodenflächen langsam verblassen, werden die grünen Inseln immer kräftiger.

    • Adresse: 1210 Wien, Donaufelder Straße 99 / Ecke Carminweg („Frauen Werk Stadt“ und „Margarete-Schütte-Lihotzky-Hof“)
    • Architektinnen: Franziska Ullmann, Liselotte Peretti, Elsa Prochazka, Gisela Podreka
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „Bodengestaltung Frauen Werk Stadt“
    • Werktechnik: Asphalt, Asphaltanstrich, runde Grasflächen
    • Entwurf: Johanna Kandl
    • Einladung: Maria Auböck (Landschaftsplanerin)
    • Realisierungszeitraum: 1995–1997
  • Bubbles und Schilfgras

    Auf einer schmalen Parzelle in Favoriten stehen zwei unterschiedliche Gebäude einander dicht gegenüber, wobei die Herausforderung des Sichtschutzes künstlerisch raffiniert gelöst wurde – aber jeweils auf andere Weise.

    • Adresse: 1100 Wien, Laubeplatz 3 und Leebgasse 46
    • Einladende Architekten: August Sarnitz und querkraft architekten
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „Bubbles“ und „Schilfgras“
    • Werktechnik: Spiegelbedampfung auf Glas; Siebdruck auf Glas
    • Entwurf: Eva Schlegel, Lichtwitz – Büro für visuelle Kommunikation
    • Realisierungszeitraum: 2004
  • ein Garten (zum Beispiel)

    In der Novaragasse 8 befindet sich ein Kunstwerk, das eigentümliche Fragen stellt: Wo befinden wir uns, und vor allem wann? Wie verbindet sich eine Expedition nach Neuseeland mit der Wiener U-Bahn? Und welcher Garten wäre ein Beispiel?

    • Adresse: 1020 Wien, Novaragasse 8
    • Architekt: DI Gerhard Moßburger ZT GmbH
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „ein Garten (zum Beispiel)“
    • Werktechnik: 56 große Emailleplatten auf Stahlgerüst
    • Entwurf: Ingeborg Strobl
    • Reinzeichnungen für Druckvorlagen: Alexandra Schlag
    • Kooperierende Auftraggeber: Wiener Linien, Wien Kultur, KÖR
    • Ausführende Firmen: sk-Stahlbau.at und bauservice-fuhs.at
    • Realisierungszeitraum: 2008
  • Das wilde Leben

    Inmitten von Häusern ist man plötzlich auf Augenhöhe mit Hase und Hirsch. Über einem fliegen die Karotten und um den anderen tanzen die Betonpfeiler im Rhythmus eines neuen Musters. Am Rand der Stadt in Oberlaa ist es ziemlich bunt!

    • Adresse: 1100 Wien, Fontanastraße 3
    • Architekten: Christoph Mörkl (SUPERBLOCK) und GERNER GERNER PLUS.
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „Das wilde Leben“
    • Werktechnik: Malerei auf geglättetem Feinputz
    • Entwurf: Katrin Plavčak und Esther Stocker
    • Kurator: Vitus Weh
    • Ausführende Malerinnen: Katrin Plavčak, Esther Stocker, Michaela Ruttmann, Letizia Werth
    • Realisierungszeitraum: März–November 2021
  • Der größere Wald

    Ein 4,1 Hektar großer Park in Penzing war lange hinter endlosen Ziegelmauern verborgen. Nun ist er öffentlich zugänglich und umschmiegt mit seinen hohen Bäumen rund 900 neue Wohnungen. Eine bunte Keramikskulptur feiert die Größe dieses geheimen Gartens.

    • Adresse: 1140 Wien, Leyserstraße 4A
    • Kooperierende Architekten: Dominik Troppan (Gangoly & Kristiner Architekten), Paul Kandl (Büro Kandl)
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „Der größere Wald“
    • Werktechnik: Keramik-Stahl-Skulptur
    • Entwurf und Keramiken: Oktavia Schreiner
    • Stahlbau: STAHLUNDFORM
    • Kurator: Vitus Weh
    • Gefördert von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
    • Realisierungszeitraum: April 2021–Oktober 2022
  • Quodlibet

    Hoch oben an den Fassaden und in einem großen Durchgang scheinen sich diverse Fenster und Laubengänge in andere Welten zu öffnen. Ganz real verbinden die Bögen und feinen Linien der Sgraffitos die Gebäude des umliegenden Ensembles „Lebenscampus Wolfganggasse“.

    • Adresse: 1120 Wien, Hermann-Glück-Weg 5 / Hermi-Hirsch-Weg 1 („Lebenscampus Wolfganggasse“)
    • Kooperierende Architekten: Matthias Bresseleers, Johanna Schachner (GERNER GERNER PLUS.)
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „Quodlibet“
    • Werktechnik: zweifärbiger Kratzputz (cremefarben / dunkelgrün)
    • Entwurf: Anna Artaker
    • Kurator: Vitus Weh
    • 3D-Modellierungen: Kubakub
    • Sgraffito: Schaunigg Architekturoberfläche
    • Bauleitung: Tobias Wegner, Felix Mottl (WBV-GPA), Ivan Blagojevic, Alexander Tschirch (Neues Leben)
    • Realisierungszeitraum: Jänner–September 2022
  • zuber.wien

    Ein Zuber ist ein großer, ovaler Bottich aus Holz. Darin hat viel Platz, sowohl Wasser zum Wäschewaschen oder zum Baden als auch ein paar Personen. Und wenn man dann so beisammen ist, gibt es auch viel zu erzählen. Das Kunstwerk zuber.wien behandelt unter anderem die Pioniersiedlung in Favoriten.

    • Adresse: 1100 Wien, Favoritenstraße 235
    • Werktitel Kunst-am-Bau: http://zuber.wien/favoritenstrasse235
    • Werktechnik: Internetportal und Schilder mit QR-Code vor Ort
    • Konzept: Jürgen Glück und Dominik Nostitz
    • Realisierungszeitraum: April 2021–September 2022

     

    Ein weiters Zuber-Projekt wurde im Dr. Käthe Leichter-Hof in Wien Hietzing realisiert.

    • Adresse: 1130 Wien, Auhofstrasse 152- 156
    • Baustruktur: 175 Wohnungen 30 Stiegenhäuser erschlossen werden.
    • Werktitel: Kunst-am-Bau: Zuber.Wien
    • Werktechnik: Internetportal und Schilder mit QR-Code vor Ort
    • Konzept: Jürgen Glück und Dominik Nostitz
    • Realisierungszeitraum: November 2022 – März 2023

     

    Das drittes Zuber-Projekt befindet sich derzeit in der FRAUEN-WERK-STADT (Wien 21., Carminweg 6) in Planung. Nachstehend dürfen wir bereits einen Video-Teaser präsentieren.

  • Orchester Vertikal

    Wie riesige Orgelpfeifen stehen die drei schlanken Hochhäuser von „The Marks“ in der Nähe der Gasometer. Einer der Türme wird tatsächlich auch musikalisch bespielt: Auf jeder der Etagen „wohnt“ ein anderes Instrument.

    • Adresse: 1030 Wien, Modecenterstraße
    • Kooperierende Architektin: Lina Streeruwitz, StudioVlayStreeruwitz
    • Werktitel Kunst-am-Bau: „Orchester Vertikal“
    • Werktechnik: 3 mm gelasertes und pulverbeschichtetes (Etagen), 3 mm gelaserter Schwarzstahl (Foyer)
    • Scherenschnitte: Katrin Plavčak
    • Kurator: Vitus Weh
    • Bauleitung: Dieter Wiesmüller
    • Materialberatung und Vektorisierungen: Klaus Stattmann
    • Produktion: Hiltmann Beschriftung
    • Realisierungszeitraum: Jänner 2022–März 2023