Neues neunerhaus Hagenmüllergasse unterstützt Wohnungslose beim Neustart

12. August 2020

Mit einem feierlichen Spatenstich startete am 13.9.2013 der Neubau eines betreuten Wohnhauses in der Hagenmüllergasse 34. Der Verein neunerhaus plant dort mit der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) eine Einrichtung, in der künftig 79 ehemals wohnungslose Menschen einen betreuten Wohnplatz und ein neues Zuhause finden werden.
„Das neunerhaus Hagenmüllergasse war 2001 unser allererstes Wohnangebot für obdachlose Menschen. Der heutige Spatenstich zum Neubau unserer ,Hamü‘ ist daher für den gesamten Verein ein Meilenstein“, sagte Markus Reiter, Geschäftsführer des neunerhauses.
Der Neubau wurde aufgrund wirtschaftlicher, sicherheitstechnischer und qualitativer Anforderungen notwendig. Mit 79 betreuten Wohnplätzen bietet er nach der Fertigstellung 2015 zudem 20 zusätzliche Plätze. Die ehemaligen BewohnerInnen des alten Wohnhauses in der Hagenmüllergasse sind in Zusammenarbeit mit dem Samariterbund Wien zwischenzeitig in eine andere Einrichtung übersiedelt.

„Die Stadt Wien wendet jährlich über 48 Millionen Euro für die Wohnungslosenhilfe auf. Damit stellen wir sicher, dass Menschen, die Unterstützung brauchen, in Wien wieder auf die Beine kommen und den Weg in ein eigenständiges Leben schaffen. Das neunerhaus Hagenmüllergasse stellt dafür einen Puzzlestein dar“, erklärte Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely. Der laufende Betrieb wird im Rahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe vom Fonds Soziales Wien aus Mitteln der Stadt Wien gefördert.

Ermöglicht wird der Neubau durch die Wohnbauförderung. „Die Stadt Wien hilft beim Wohnen, wo sie kann. Sie hat ein dichtes und wirkungsvolles Netz an Hilfen aufgebaut, das noch nie so engmaschig war wie heute. Darüber hinaus wird mit Unterstützung von Mitteln aus der Wiener Wohnbauförderung auch Wohnraum für notleidende Menschen geschaffen. So wurde der Neubau des neunerhauses Hagenmüllergasse mit 1,6 Millionen Euro gefördert“, hob Wohnbaustadtrat Michael Ludwig hervor.

„Die WBV-GPA gemeinnützige Ges.m.b.H. sieht es als ihre Aufgabe an, insbesondere mit und für soziale Organisationen wie dem neunerhaus beispielgebende und zukunftsweisende Einrichtungen zu realisieren“, betonte Mag. Michael Gehbauer, Geschäftsführer der WBV-GPA. Mit zeitgemäßer, hochwertiger Haustechnik wird erstmals in der Wohnungslosenhilfe Passivhausstandard erreicht. Eine kompakte thermische Hülle mit entsprechender Dämmung wird den Gesamtenergieverbrauch niedrig halten.

„Besonders wichtig ist mir: Jede Wohneinheit wird einen speziellen Grundriss haben – wir wollen Individualität groß schreiben“, unterstrich Reiter. So haben sich an der Planung neben
FachexpertInnen auch BewohnerInnen des alten Hauses in der Hagenmüllergasse und MitarbeiterInnen des neunerhauses intensiv beteiligt: „Sie alle brachten langjährige Erfahrung, Wünsche und Bedürfnisse ein und waren auch in die Auswahl der Planer eingebunden“, hielt der Geschäftsführer des neunerhauses fest.

„Wir bedanken uns bei den Salesianern Don Boscos, die Eigentümer dieses Grundstücks sind, der WBV-GPA sowie der Stadt Wien für die Unterstützung bei diesem innovativen und anspruchsvollen Projekt!“, so Markus Reiter abschließend.