Startschuss für „GreenHouse“ in Aspern Seestadt – Studierendenwohnheim für 310 Studentinnen erfüllt ökologisch höchste Standards

12. August 2020

In Wiens größtem Stadtentwicklungsgebiet, aspern Die Seestadt Wiens, entsteht bis zu Beginn  des Wintersemesters 2015/2016, ein Wohnheim für über 300 StudentInnen mit einer Wohnnutzfläche von rd. 7.000 m2. Die Ökologie steht dabei im Vordergrund; das von der Stadt Wien geförderte Wohnheim wird im Passivhausstandard errichtet. Angestrebt ist jedoch, „Plus-Energie“-Status zu erzielen.

„Erstmals kooperieren drei große Studentenheimträger um das zukunftsweisende ökologisches Studentenheim GreenHouse zu realisieren.“

In der Seestadt Aspern, dem derzeit größten Stadtentwicklungsgebiet in Wien, wird ab Juli 2013 ein neues Wohnheim für Studierende mit 310 Wohnplätzen und einer Wohnnutzfläche von ca. 7.000 m2 errichtet.

Kooperation dreier großer Heimträgerorganisationen

Die OeAD-WV GmbH – Österreichischer Austauschdienst-Wohnraumverwaltungs GmbH Wien , die ÖJAB – Österreichische Jungarbeiterbewegung , und die WBV-GPA – Wohnbauvereinigung für Privatangestellte gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung bilden eine Projektgemeinschaft.

Die WBV-GPA ist Errichter und Bauherr des von der aap.architekten ZTgmbh geplanten Studentenheims, die ÖJAB fungiert als Heimleiterin, wobei alle Projektpartner (WBV-GPA, ÖJAB und OeAD-WV) in wirtschaftlicher Eigenverantwortung für die Belegung von jeweils ca. 100 Wohnplätzen zuständig sind.

Die Ökologie steht im Vordergrund

Bei der Planung wird neben einem Chemikalienmanagement großer Wert auf die Ökologie des Gebäudes gelegt, das Studentenwohnheim wird den Passivhausstandard mit einem geplanten Heizwärmebedarf von weniger als 15 kwh/m2/Jahr
daher voll erfüllen.

Ehrgeiziges Ziel ist weiters, ein „nearly zero stand by building“ zu errichten, das eine annähernd ausgeglichene Energiebilanz erzielt,oder evtl. sogar ein „Energie-Plus-Gebäude“, das einen Energieüberschuss produziert, der wiederum in das Stromnetz eingespeist und so der Allgemeinheit zugute kommen könnte. Die wissenschaftliche Leitung hierfür wurde dem Büro Schöberl & Pöll GmbH übertragen.

GreenHouse und die Zahl 3

Der Name des neuen Studierendenwohnheims „GreenHouse“ soll die ökologische Schwerpunktsetzung unterstreichen. Auch die Zahl 3 kommt bei dem Wohnbauprojekt für Studierende mehrfach vor: 3 Projektpartner und rund 300 Wohnplätze. Das Wohnheim wird aus drei Gebäudenteilen „SONNE“, „LUFT“ und „ERDE“ bestehen.

Die Namensgebung wurde auch architektonisch aufgegriff en: Das Gebäude wird über viele helle Glasflächen zur bestmöglichen Tageslichtnutzung, aufgeständerte Photovoltaikanlagen sowie extensiv begrünte Dächer verfügen.

Darüber hinaus sind noch viele weitere ökologische Raffi nessen im GreenHouse geplant: Es wird überlegt, die Studentenappartements mit einem Präsenzmelder und/oder
CO2-Fühler auszustatten, um die Lüftungsanlage bedarfsgerecht und energieeffi zient steuern zu können.

Auch der Einbau von Batteriespeichern wird in Erwägung gezogen, um einen zeitlichen Ausgleich von der Energieproduktion durch die Photovoltaikanlage und dem Energieverbrauch im Studentenheim zu schaffen. Selbst die Bremskraft der Aufzüge soll zur Energierückgewinnung genutzt und der Warmwasserverbrauch durch spezielle Wasserspararmaturen reduziert werden.

Es ist auch geplant, die Heimeinheiten mit hoch energieeffi zienten Elektrogeräten (Induktionsherde in den Küchen, LED-TV-Geräte und Monitore etc.) auszustatten, um einen möglichst geringen Energiebedarf
zu garantieren.

Mittels Vorbereitungen für Strom-Tankstellen im gewerblich geführten Garagenbereich möchte das Projekt durch Zukunftsorientierung weiter punkten.

Haus der Begegnung

Das GreenHouse wird außerdem ein Ort der Begegnung junger Menschen sein, die aus unterschiedlichen Ländern (AustauschstundentInnen) und Lebenssituationen kommen. Auch junge Menschen mit körperlichen Benachteiligungen können im GreenHouse wohnen, da
das gesamte Wohnheim barrierefrei gestaltet wird. Von den 310 Wohnplätzen im GreenHouse werden 220 als Einzelzimmer, der Rest in Doppelzimmer-Doubletten und als Einzelzimmer in Drei- und Vier-Personen-Wohngemeinschaften ausgestattet, zum Teil stockwerksübergreifend – ein Wohnformen-Mix, der ebenfalls unterschiedliche Zielgruppen ansprechen wird. Im GreenHouse soll auf Gemeinschaft besonderer Wert gelegt werden. Die Heimleiterin oder der Heimleiter wird selbst im Haus wohnen, dort den eigenen Lebensmittelpunkt haben und auch abseits von Bürozeiten für die Studierenden da sein – für Sorgen und Probleme, aber auch für gemeinsame Aktivitäten.

Die vielen Gemeinschaftsräume im Haus bieten den Rahmen für Begegnungen: Fitnessräume, Sauna,Musikproberäume, Studier- und Freizeiträume und ein großer kommunikations-
und begegnungsfördernder Innenhof zwischen den drei Wohngebäudetrakten sollen hierfür Sorge tragen. Die Universität und das Stadtzentrum werden schnell und bequem mit der U-Bahn-Linie U2 erreicht.

Inbetriebnahme im Herbst 2015

Rund 14 Mio. EUR wird die WBV-GPA für die Errichtung des GreenHouse aufwenden, finanziert aus Eigenmitteln, Kapitalmarktdarlehen und Wohnbauförderungsdarlehen der
Stadt Wien. Das Heimentgelt wird noch kalkuliert und soll nicht mehr als € 400,00 betragen.

Ab dem Winter-Semester 2015 wird das Studentenheim in Betrieb gehen. Anmeldungen für Studentenheimplätze der WBV-GPA unter: studentenheim@wbv-gpa.at